Lehrfahrt der Fischerjugend 2018

Kurzweile beim Ausflug in den Spessart

Für die Lehrfahrt der Fischerjugend Unterfranken am letzten Aprilwochenende hatte die Bezirksjugendleitung wohl wieder einen Pakt mit Petrus geschlossen. Zumeist bei Sonnenschein standen in diesem Jahr wieder das Kupferbergwerk „Wilhelmine und die Fischzucht Röll in Sommerkahl und der Kletterwald in Heigenbrücken auf dem Programm.

Mit insgesamt nur 43 Teilnehmern war zwar die Beteiligung leider so schwach wie schon seit vielen Jahren nicht mehr, aber umgekehrt konnten überall kleinere überschaubarere Gruppen gebildet werden. Die Gruppen tauchten bei ihren geführten Rundgängen durch das Kupferbergwerk in eine dunkle, nur 9-grädige „Höhlenwelt“, wo Kupferverbindungen mit türkisfarbigen Ablagerungen und kleine Tropfsteine auf den Felswänden für eine besondere Atmosphäre sorgten. Bei den Erläuterungen über die Historie des Bergwerks mussten wir aber auch erfahren, dass im 19. Jahrhundert in den engen Stollen des Bergwerks Kinderarbeit üblich war, um im damals bitterarmen Spessart Familien über die Runden zu bringen.

Hauptziel war jedoch die benachbarte Fischzucht Röll, wo uns Fischwirtmeister Harald Röll durch seinen Familienbetrieb führte. Er hat sich vor allem auf die Belieferung der Gastronomie und Lebensmittelketten spezialisiert und züchtet als besondere Attraktion „Goldforellen“, also Albinos der Regenbogenforelle. Daneben hat er noch Bachforellen und Seesaiblingen bis zur Größe einer „Lachsforelle“ in seinen Becken. Im Bruthaus schwammen noch über 20.000 Jungfische, die mit hochwertigem Eiweißfutter hochgepäppelt werden. Besonders fasziniert waren alle, wenn beim Einwerfen von Futter in den Außenbecken das Wasser regelrecht kochte. Aber Röll merkt auch den Klimawandel, denn trockenere und wärmere Sommer lassen die Entnahmenmengen aus dem Bachlauf der Kahl und auch den Sauerstoffgehalt schrumpfen. Weiterhin versucht er den Betrieb mit Spanndrähten vor Fraßschäden durch Kormorane zu schützen. Den beliebten Imbiss „Forellengrill“ direkt neben den Zuchtbecken haben alle Teilnehmer zu einem schmackhaften Mittagsmahl genutzt.

  

Geschicklichkeit und Mut war letztlich bei den Klettertouren im Kletterwald Heigenbrücken gefordert, dem sich neben den Jugendlichen auch einige Jugendleiter stellten. Nach der umfangreichen Sicherheitseinweisung konnte zwischen Parcours für Anfänger und „Profis“, ähnlich wie bei Judo und Karate, von weiß bis schwarz gewählt werden. Den größten Andrang gab es jedoch bei der längsten Seilrutsche Deutschlands, wo es in mehreren Etappen über Distanzen teils von über 100 m nach unten ging. Auch wenn bei einigen Jungs erst noch der Jugendleiter und das dortige „Retterteam“ an einer Zwischenstation Mut zusprechen mussten, hatten alle Teilnehmer doch Spaß und das Gefühl, anderen vertrauen zu können und Ängste überwunden zu haben. Gerade deshalb werden Kletterparks als pädagogisch sehr wertvoll bezeichnet. Um 17 Uhr traten dann die Teilnehmer nach einem kurzweiligen Tag mit dem Bus wieder ihre Rückreise an, wobei aber leider der „Überfall“ von McDonalds aufgrund der zeitlichen Verzögerungen ausfallen musste.