Berichte aus der Vereinsarbeit

Berichte vor 2017

2016

Nach 2010 fand das jährliche Ausbildungszeltlager der Fischerjugend des Fischereiverbands Unterfranken wieder in Großostheim auf dem Sport- und Freizeitgelände an der Bachgauhalle statt. Zum Bedauern der Bezirksjugendleiter Ludwig Lenhart und Erwin Glawion nahmen in diesem Jahr mit 36 Teilnehmern aus 8 Jugendgruppen nur halb so viele Jugendliche wie im letzten Jahr teil. Dies dürfte zum Teil an dem unglücklichen Termin in den Pfingstferien, aber größtenteils am zunehmenden Niedergang von Jugendgruppen, mittlerweile bei den meisten Vereinen, zu tun haben.

Begonnen hat das Zeltlager mit einem Vortrag von Edi Michel, dem Obmann der Angelfischer im Fischereiverband Unterfranken, über Raubfischangeln. Im ersten Teil ging er speziell auf Barsch, Hecht und Zander ein, die allesamt als hervorragende Speisefische bekannt sind. Auch wenn die starke Vermehrung der Schwarzmeergrundeln viele Fischarten, meist gemeinsam mit dem Kormoran, fast an den Rand des Aussterbens bringt, so profitieren Barsch und Zander doch ungemein von diesen meist nur fingergroßen „Appetithappen“. Um trotz des Überangebots an Grundeln noch einen Fang zu landen, hat er mit seiner jahrelangen Erfahrung die Fangmethoden verfeinert. Die richtige Auswahl der Größe und Farbe von Kunstködern sowie die richtige Führung im Wasser sind ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg. Dies betrifft auch das Angeln auf den Wels, der seit ca. 40 Jahren auch im Main, aber auch im Niedernberger Hotelsee, präsent ist. Hier präsentierte Michel, der die Raubfischangelei mit dem verbotenen Köderfisch vehement ablehnt, Kunstköder in Handgröße. Diese können gerne noch mit Calamares-Streifen mit einer reizvollen Duftnote verfeinert werden. Der gefräßige Räuber kann vor allem in Seen bestimmte Fischarten wie die Schleie ausrotten und holt sich auch im Frühjahr gerne die Küken aller Wasservögel. Selbst junge Schwäne sind vor dem schnellsten aller Süßwasserfische nicht sicher. Dass Michel weiß, wie man Welse fängt, bewies er gleich am nächsten Morgen mit dem Fang eines „Wallers“ von 195 cm Länge und ca. 50 kg Gewicht.

Im Mittelpunkt des Zeltlagers steht die Ermittlung des Bezirksjugendkönigs, wo die Jungs, aber auch drei Mädchen, in mehreren Disziplinen um Punkte kämpften. Am Samstagmorgen wurde, begleitet und beaufsichtigt von den Jugendleitern, im Main bei Stockstadt gefischt. Hier gingen hauptsächlich Grundeln und Rotaugen, aber auch eine große Karausche an den Haken. Dass keine Bräsen bzw. Brachsen mehr gefangen wurden, dürfte mit den vorher geschilderten Problemen mit Kormoran, Wels und Grundeln zusammenhängen. Nach Verköstigung durch den ASV Großostheim mussten beide Jugendgruppen in einem Fragebogen 20 Fragen über Fisch und Natur beantworten. Danach fanden parallel zum einen das Knotenbinden mit Bewertung der Festigkeit sowie das Casting statt.

Hierbei mussten die Teilnehmer entweder die Mitte der Arenberg-Tuchscheibe aus verschiedenen Distanzen treffen oder dann auch noch ein Gewicht von 7,5 g möglichst weit, beides mit nur einer Hand, auswerfen. Der Abschluss fand mit dem Stillwasserfischen am Niedernberger Hotelsee statt, wo jedoch trotz vieler guter Ratschläge durch die Jugendleiter nur ein einziger Karpfen gefangen wurde.

Abschließend wurde die Punktesieger in den beiden Gruppen 10-14 Jahre sowie 15-18 Jahre durch die beiden Bezirksjugendleiter Ludwig Lenhart und Stellvertreter Erwin Glawion geehrt. Die drei besten der Gruppe 1 haben sich für die Bayerischen Meisterschaften qualifiziert. Glawion konnte zufrieden sein, denn in diesem Jahr waren mit Lorenz Wolf und Christian Rollmann gleich zwei Jungs aus der Großostheimer Jugendgruppe mit auf dem Siegertreppchen der Gruppe 1 dabei. Gesamtsieger wurde jedoch Nick Klenner aus Stockstadt. Zusammen mit Jana Wirth haben sich die vier für die Bayerischen Jugendmeisterschaften qualifiziert.

Auch in Gruppe 2 siegte mit Jonah Schierstein ein Jungangler aus Stockstadt vor Deniz Er aus Obernau und Daniel Mayer aus Knetschgau. Nicklas Kugler wusste die meisten Antworten in Gruppe 2, Christian Rollmann in Gruppe 1. Die stabilsten Knoten in Gruppe 1 sowie den größten Fisch gefangen hat Lorenz Wolf. Die Mannschaftswertungen gewannen in der Gruppe 1 der ASV Stockstadt, in Gruppe 2 der ASV Obernau

Weißenstadt im Fichtelgebirge: Eine Urlaubsregion für Wanderer, Mountain-Biker, aber auch für Badegäste und Angler. Hier entspringen mehrere Flüsse, die in alle Himmelsrichtungen ihren Weg ins Meer suchen. Der wohl bekannteste ist natürlich der weiße Main nach Westen, dann die Eger nach Osten, die Naab nach Süden und letztlich noch die Saale nach Norden. Die höchsten Erhebungen des Fichtelgebirges, nämlich der Ochsenkopf und der Schneeberg, beide über 1000 m hoch, sind nur wenige Kilometer entfernt.

Seit 40 Jahren liegt direkt vor der Stadt der Weißenstädter See, ein ca. 50 ha großer Stausee mit bis zu 4 Meter Wassertiefe: Der größte See im Fichtelgebirge mit einem großen Campingplatz gleich nebenan. Zirka 1 km weiter befindet sich das Schullandheim, in dem die Teilnehmer des diesjährigen Bayerischen Jugendkönigsfischens vom 16.-17. Juli untergebracht waren.

Das Unterfränkische Team musste leider von Anfang an ohne Aussichten auf die Mannschaftswertung antreten, da unser bestes Mädchen kurzfristig noch absagen musste. So fuhren die 3 Teilnehmer mit 2 PKW voll bepackt mit viel Ausrüstung mit ihren Betreuern Ilja Michnov und Erwin Glawion halt alleine die ca. 300 km vom Untermain. Dies waren Lorenz Wolf und Christian Rollmann vom ASV Großostheim sowie Nick Klenner vom ASV Stockstadt.

Die Unterbringung erfolgte in (typischen) Schullandheimzimmern mit Etagenbetten. Zumindest war das Essen reichlich und gut und auch das Wetter spielte bis Samstag noch mit. Nach dem Mittagessen und der allgemeinen Einführung kam mit dem Knotenbinden, Wissenstest und dem Casting noch der Pflichtteil, bevor danach auf einer Sommerrodelbahn die Kür mit viel Gaudi absolviert wurde. Abends wurde dann noch zünftig gegrillt. Am Sonntagmorgen war schon um 4 Uhr Aufstehen angesagt, um dann um 5:30 Uhr mit dem Fischen zu beginnen. Spätesten um 9 Uhr waren alle hellwach, nachdem ein kurzer, aber heftiger Regenschauer durchzog. Trotzdem, aber auch vielleicht gerade deswegen hatten unsere Jungs großes Anglerglück. Lorenz Wolf zog den größten Fisch an Land, eine Brachse von 1220 g. Aber auch die Brachsen von Nick Klenner und Christian Rollmann mit 1020 bzw. 700 g waren die 2. bzw. 4.größten Fische.

Somit war Lorenz Wolf gemäß den geltenden Bestimmungen Bayerischer Jugendanglerkönig. Für den Einzelsieg der Punktewertung zählt die Punktezahl des Fischens mit, aber dann nicht mehr für die Mannschaftswertung. Dies bedeutete, dass Lorenz Wolf Zweiter und Nick Klenner Dritter der Einzelwertung wurden. Da aber der größte Fisch bei der Mannschaftswertung nicht mitzählt, wurden unsere Jungs trotz des 8. Platzes von Christian Rollmann unter den 26 Teilnehmern und wegen dem fehlenden Mädchen nur Letzter. Trotzdem kann sich die Bilanz sehen lassen.

Für 2017 soll mit der Fliege in der Isar gefischt werden, was dann eine ganz neue Herausforderung für unsere beste(n) Jungangler(in) darstellt.

Auch wenn am Anfang die Anmeldungen zur diesjährigen Lehrfahrt nur tröpfelten, fanden sich am 30. April zuletzt doch ca. 60 Teilnehmer aus ganz Unterfranken. Als Hauptziel war in diesem Jahr das Karpfenmuseum in Neustadt an der Aisch auf Vorschlag unseres Schriftführers Jürgen Geibig ausgesucht und vom stellvertretenden Bezirks-jugendleiter Erwin Glawion organisiert worden. Und der Besuch war letztlich viel interessanter als gedacht. In zwei Gruppen wurden wir durch die vielen Räume innerhalb des Alten Schlosses geführt. Wir hörten zuerst viel über die Historie der Karpfenzucht, meist vorangetrieben durch die Klöster und Kirchen der Region zur Überbrückung der vielen Fastenzeiten Auf zahlreichen Bildern und mit vielen Ausstellungsstücken wurde uns die früher noch mühseligere Arbeit der Teichwirte erläutert. Da für eine erfolgreiche Zucht natürlich auch Fachwissen rund um den Karpfen dazu gehört, wurde anhand einiger Exponate auch auf die Biologie der Fische und deren Fütterung eingegangen.

Auch die übrige Tierwelt an den Teichen wie Storch, Bisam oder Biber kam mit vielen präparierten Exponaten nicht zu kurz. Rezepte und Möglichkeiten für die Zubereitung der Karpfen wurden in einem weiteren Raum anhand von Plastikimitationen bildhaft gezeigt. Aber auch Karpfenleder und Schmuck aus Schuppen und Karpfensteinen zeigen ausgefallene Verwertungsmöglichkeiten an. Viele Gemälde und Skulpturen zeigen auch künstlerische Darstellungen von Karpfen aus der ganzen Welt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses Museum auch für Nichtangler viele Überraschungen bietet. Es ist definitiv einen Tagesausflug wert. Nach dem obligatorischen „Überfall“ auf McDonalds bzw. alternativ auf AsiaWorld konnte sich die Jugend noch im Kletterwald am Baggersee in Schweinfurt austoben und die eigenen Grenzen finden. Dies ist eine anerkannte erzieherische Freizeitbeschäftigung.

Die eine oder andere Rettung aus an sich ungefährlichen Notlagen mittels Leitern war zur allgemeinen Belustigung aber angesagt…

2015

Auch in 2015 organisierte die Fischerjugend Unterfranken einen Ausflug für Jugendgruppen aus Unterfranken, der am Samstag, den 25. April wieder in den bekannten Stuttgarter Zoo „Wilhelma“ führte. Insgesamt 65 Teilnehmer verteilten sich auf 2 Busse, die um 10 Uhr am Ziel, so wie vom stellvertretenden Bezirksjugendleiter Erwin Glawion organisiert und geplant, eintrafen, wobei Erwin aus beruflichen Gründen leider nicht teilnehmen konnte. In Bus 1 saßen die Teilnehmer aus Iphofen, Röthlein, Langenprozelten, Hammelburg und Obersinn, und in Bus 2 die Vereine vom Untermain aus Obernau, Kleinostheim, Sulzbach und Großostheim.

Nach der Ankunft kümmerten sich Ludwig und Doris Lenhart gleich um die Eintrittskarten. Jede Jugendgruppe konnte sich dann frei in diesem weitläufigen Zoo bewegen. Neben den übrigen Attraktionen galt unser bevorzugtes Interesse dem weltberühmten Aquarium. Das Aquarium gliedert sich in drei Hauptteile. Vom Eingang kommend gelangt man zu den gemäßigten Zonen, dazu zählen etwa die Nordsee und das Mittelmeer. Auf der Seite zum Ausgang liegen die Becken mit den tropischen Süßwasserfischen und den Bewohnern der Korallenriffe. Zwischen den beiden Teilen liegt das Terrarium mit der großen Krokodilhalle. In den Wasserbecken sind über 600 Arten von Fischen und Wirbellosen aus einem breiten Spektrum der Flüsse und Weltmeere zu sehen. In naturnah gestalteten Unterwasserlandschaften tummeln sich Muscheln Krebstiere und Fische aller Gattungen einschließlich ca. 30 Fischarten von Aal bis Zander aus unseren heimischen Gewässerregionen.

Im Außenbereich zeugten wieder viele Tulpen und sonstige Frühjahrsblüher, dass der Winter endgültig vorbei war. Hinterher war natürlich wieder ein „Überfall“ auf den McDonalds in Zuffenhausen eingeplant, wobei das Personal auf unser Kommen schon vorgewarnt und somit vorbereitet war. So hatte jeder nach spätestens 20 min sein „Meal“ in Händen.

Heuer schon zum dritten Mal fand sich.die Fischerjugend Unterfranken zum alljährlichen Ausbildungszeltlager im Städtchen Zeil am Main am Ostrand Unterfrankens ein. Die relativ weite Strecke vom Untermain wurde durch naturnahe Angel-gewässer und die Routine der Sportangler-gemeinschaft Zeil wettgemacht. Gezeltet wurde in diesem Jahr erstmals auf dem Sportgelände in Zeil, wo in der Mehrzweckhalle am Tuchanger hervorragende Bewirtungs- und Waschmöglichkeiten zu finden waren. Insgesamt 61 Jungs und 2 Mädchen sowie ca. 30 Betreuer aus 11 Vereinen wurden von Ludwig und Doris Lenhart mit Unterstützung von Uwe Hengst registriert.

Die Bewirtung aller Teilnehmer erfolgte durch das routinierte Team um Johnny Herrmann und Günter Hess.

Die Veranstaltung begann mit einer Einführungsrede durch den Bezirksjugendleiter Ludwig Lenhart noch vor dem Abendessen. Gleich nach dem Abendessen mussten die jugendlichen Teilnehmer die vom stellvertretenden Bezirksjugendleiter Erwin Glawion ausgewählten 20 Prüfungsfragen beantworten. Die richtigen Antworten wurden gleich danach bekanntgegeben und genau erläutert. Geangelt wurde am Main direkt vor dem Krimmerswörther See bzw. direkt in diesem See. Hier wurden neben Rotaugen, Brachsen und sogar ein Aal, mittlerweile Seltenheitswert, gefangen. Grundeln sei Dank hatte fast jeder Jugendlicher in beiden Gruppen Fang zu vermelden. Zirka 300 gefangenen Grundeln standen gerade mal ungefähr 100 sonstige Fische gegenüber. Dies zeigt auch in diesem Jahr wieder, wie sehr diese eingewanderte Fischart unsere heimischen Weißfische verdrängt. Die Zeiler waren dankbar über jeden Weißfisch, der dann beim Vereinsfest glückliche Abnehmer finden wird..

Erwin Glawion hatte als Wettkampfleiter wieder alle Hände voll zu tun, um alle Ergebnisse in Excel-Tabellen einzugeben und Punkte zu verteilen. So wurden schon am Samstagabend erste vereinsbezogene Korrekturlisten an die Jugendleiter übergeben, die aber noch keine Abschätzung der späteren Rangfolge zuließen.Natürlich zählten auch wieder Knotenbinden und Casting zu den Disziplinen für unsere Gesamtwertung. In der Gruppe 1 zählten wieder der Zielwurf auf die Arenberg-Scheibe, dann noch Weitwurf und auch noch der Skish-Zielwurf zu den Einzeldisziplinen Die Auswertung des Knotenbindens fand wie immer unter tatkräftiger Unterstützung von Petra Hüllmandel statt.

Für das nächste Jahr hat wieder der ASV Großostheim seine Bereitschaft erklärt, das nächste Ausbildungszeltlager durchzuführen. Bis dahin: Petri Heil!Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Teilnehmerzahlen hat sich glücklicherweise nicht weiter fortsetzt. Mit dieser Veranstaltung wird jedenfalls immer wieder ein attraktives und somit wichtiges „Highlight“ für die einzelnen Jugendabteilungen gesetzt.